Basisschrift ist keine Textschrift

Schon der Gestalter des ersten Basisschrift-Vorschlags, der Typograf Hans Eduard Meier, wies darauf hin, dass man die Basisschrift keinesfalls als Textschrift brauchen soll. Eine Textschrift muss den Lesefluss unterstützen und sollte deshalb beim Lesen nicht auffallen, weder positiv noch negativ: Entsprechend wirkt ein Text, der mit einer Textschrift gestaltet wurde, ruhig und regelmässig (Cornelius, 2017).
Tipp: Sie können ein und denselben Text mit verschiedenen Schriften tippen und prüfen, welche Variante ruhiger und leserlicher wirkt.
Kinder in der Primarschule können problemlos verschiedene Schriften lesen und sollen dies auch von Anfang an tun (damit die Literacy-Erfahrung z.B. beim Lesen von Verpackungen auch unterstützt wird). Das heisst, zur Erstellung von Lesetexten oder anderen Arbeitsblättern kann problemlos eine serifenlose Schrift wie Arial oder Calibri verwendet werden.
Die Basisschrift wurde vom Büro Reflector lediglich auf Wunsch der Lehrpersonen vektorisiert, damit man für Kinder im Einschulungsalter einzelne Gegenstände (z.B. Namenszüge auf Spielen wie Memory) beschriften kann. Dies ist in dieser Ausschliesslichkeit nur an Sonderschulen, wo Kinder auf identische Vorgaben angewiesen sind, zu empfehlen.

Die Deutschschweizer Basisschrift ist bewusst keine Textschrift. Es gibt daher auch keine fette oder kursive Version der Schrift. Das Konzept der Deutschschweizer Basisschrift setzt bewusst auf handschriftliche Vorlagen von Lehrpersonen.

Literaturverzeichnis
Cornelius, A. M. (2017). Buchstaben im Kopf: Was Kreative über das Lesen wissen sollten, um Leselust zu gestalten (Erste Auflage). Verlag Hermann Schmidt.